Wir trauern um einen leidenschaftlichen Saxophonisten von Weltklasse.

05.11.2014 Klaus Kreuzeder ist tot. Er ist am 03.11.2014 mit nur 64 Jahren, nach langer Krankheit in München gestorben.
Wir trauern um einen leidenschaftlichen Saxophonisten von Weltklasse.
Sein Engagement für behinderte Menschen wurde mit zahlreichen Preisen belohnt.

In seinen CDs lebt er weiter:
TM 1012 DCD Klaus Kreuzeder – Best Of
TM 0612 CD Klaus Kreuzeder & Michael Schmitt / Big Bang Orchester / First
TM 8712 CD Klaus Kreuzeder & Willi Herzinger / Sax As Sax Can
TM 9012 CD Klaus Kreuzeder & Henry Sincigno / Sax As Sax Can – Saxappeal
TM 9312 CD Klaus Kreuzeder & Henry Sincigno / Sax As Sax Can – Alive




Pressestimmen zum Tod von Klaus Kreuzeder:
BR.de
Der große Saxophonist und Kämpfer ist tot
Klaus Kreuzeder war ein gefragter Musiker, hat mit Eric Clapton, Gianna Nannini und Udo Lindenberg gespielt. Er war gesellschaftlich engagiert und hat für die Rechte behinderter Menschen gekämpft. Nun ist er in München gestorben.
Von: Peter Kveton
Stand: 04.11.2014
Klaus Kreuzeder war eine Münchner Institution, ein Kämpfer und ein hervorragender Musiker. Der gebürtige Forchheimer war in seiner Kindheit an Kinderlähmung erkrankt und deshalb an den Rollstuhl gefesselt. Dennoch konnte ihn nichts von seinem Berufswunsch Saxophonist abbringen. Und da hatte er Erfolg, insbesondere als Jazz-Musiker, es folgten gemeinsame Auftritte mit Jazz- und Rockgrößen wie Al Jarreau, Stevie Wonder, Gianna Nannini, Konstantin Wecker und Udo Lindenberg.
Viele Preise und Ehrungen
Er vermochte es, seine Lebensfreude weiterzugeben: Klaus Kreuzeder.
Für sein musikalisches Wirken aber für sein Engagement für Behinderte wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Kulturpreis der Stadt München, der Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung und der Wilhelm-Hoegner-Preis.
Immer wieder hat er sich für behinderte Menschen eingesetzt. So geht es auch auf den Einsatz von Klaus Kreuzeder zurück, dass bei der Freilichtbühne Theatron im Münchner Olympiapark Rampen geschaffen wurden und Plätze, wo sich Rollstuhlfahrer aufstellen können.
Anfang 2013 mußte Kreuzeder sein Saxophon krankheitsbedingt an den Nagel hängen. Nun ist er im Alter von 64 Jahren in seiner Münchner Wohnung gestorben.

Süddeutsche.de
Er spielte mit Sting, Gianna Nannini und Udo Lindenberg: Trotz Kinderlähmung wurde Klaus Kreuzeder ein Musiker von Weltrang. Jetzt ist er im Alter von 64 in München gestorben.
Von Bernd Kastner
Klaus Kreuzeder ist tot. Der weltbekannte Saxophonist ist am Montag im Alter von 64 Jahren in seiner Wohnung in München gestorben. Dies teilte sein Bruder der Süddeutschen Zeitung mit. Mit eineinhalb Jahren war Klaus Kreuzeder an Kinderlähmung erkrankt, der Rollstuhl wurde zu seinem Markenzeichen, zusammen rollten sie um die Welt. "Ich hatte noch nie das Gefühl, vom Schicksal benachteiligt zu sein", sagte er noch im vergangenen Jahr.
Der junge Klaus Kreuzeder, aufgewachsen im Fränkischen, sparte hart und leistete sich mit 16 sein erstes Saxophon. Es musste ein Sopran-Saxophon sein, etwas ganz Seltenes. Auf seine schwache Atemmuskulatur wirkte das Blasen wie eine Therapie. Als Jura-Student bekam er ein Angebot der fränkischen Musikgruppe Aera, fortan verdiente er sein Geld als Musiker. Schon bald stand er mit den Großen auf der Bühne, mit Sting und Gianna Nannini, mit Konstantin Wecker und Udo Lindenberg.
Abendzeitung München
100 Konzerte gab er im Jahr. Der Mann im Rollstuhl spielte in der Saxophon-Weltliga. Bis seine Gesundheit nicht mehr mitspielte. Das Post-Polio-Syndrom beschwerte ihn mit extremer Kurzatmigkeit, seine Lungenmuskulatur schaffte es nicht mehr allein, seit Jahren war er auf eine Atemmaske angewiesen. Im Oktober 2011 musste er sich von der Bühne verabschieden. Seither plagten ihn nicht nur Krankheiten, sondern auch das Geld. Weil es fehlte. Zeit seines Lebens hatte er sein Verdientes in die Musik gesteckt, jetzt, als Behinderter, war nichts mehr übrig.
Aber der Kämpfer Kreuzeder wäre nicht Kreuzeder, wenn er aufgegeben hätte. Er sah sich nun als Autor, Erzähler und Motivator, arbeitete an einer weiteren Autobiografie. Bis zuletzt schrieb er daran, und vielleicht findet sich irgendwo auch dieser Satz: "Ich hatte ein wahnsinnig schönes Leben."
München - Der Saxophonist Klaus Kreuzeder ist tot. Der Musiker starb in München nach langer Krankheit im Alter von 64 Jahren, wie der LangenMüller Verlag am Dienstag mitteilte. Dort hatte er 2010 seine Autobiografie "Glück gehabt" veröffentlicht.
Kreuzeder war im Alter von eineinhalb Jahren an Kinderlähmung erkrankt und saß seitdem im Rollstuhl. Er machte Karriere als Profimusiker und war drei Jahrzehnte als bekannter Tenorsaxophonist weltweit unterwegs. Unter anderem trat er mit Sting, Gianna Nannini und Udo Lindenberg auf.
WIKIPEDIA
Kreuzeder war mehr als 30 Jahre lang Profi-Musiker. 1971 trat er mit Ex Ovo Pro beim Free-Open-Air-Festival in Höhn auf, von 1973 bis 1982 spielte er bei der Jazzrock-Band Aera. Das Instrumental-Duo sax as sax can bildete er von 1988 bis 2000 mit dem Gitarristen Henry Sincigno. Ab 2001 trat Klaus Kreuzeder in der Band von Miroslav Nemec, bekannt als Kriminalhauptkommissar Ivo Batic aus der Fernsehreihe Tatort, auf, mit dem er auch freundschaftlich verbunden war. Kreuzeder arbeitete mit Eberhard Schoener zusammen und trat u. a. mit Sting, Al Jarreau, Stevie Wonder, Jack Bruce, Gianna Nannini, Bill Withers, Konstantin Wecker und Udo Lindenberg auf. Verschiedene Fernsehsender dokumentierten sowohl sein musikalisches Wirken als auch das Schicksal des Künstlers.
Kreuzeder, der in der Behinderten-Bewegung politisch aktiv war, trat 1996 zusammen mit Henry Sincigno als Kulturbotschafter bei den Paralympics in Atlanta auf. Auf Wunsch der bayerischen Landtagsfraktion der Grünen gehörte er am 23. Mai 2009 und am 30. Juni 2010 zu den Delegierten der Bundesversammlung, die in Berlin den Bundespräsidenten wählen.
Im Tatort Dreimal schwarzer Kater (2003) hatte Kreuzeder einen Cameo-Auftritt. Die Folgen des Post-Polio-Syndroms wie eine Krebserkrankung, die in Kombination schwere, lebensbedrohliche Zusammenbrüche zur Folge hatten, zwangen Klaus Kreuzeder Anfang 2013, seine Karriere als professioneller Musiker aufzugeben. Er arbeitete bis zuletzt als Autor an seiner Autobiografie und einer DVD, die beide für 2015 geplant waren
Klaus Kreuzeder Glück gehabt. Autobiografie. München (Langen Müller) 2010